Schattensonnes Reich
  ☀ Licht und Schatten
 


   LICHT UND SCHATTEN   


Licht: Du hältst Menschen, die zu mir gehören, in deinen verschiedenen Formen gefangen. 
Materie: Du irrst! Nicht ich halte sie gefangen, sondern sie halten sich selbst gefangen, weil sie mich begehren und an mir festhalten. Du siehst, sie lieben mich mehr als dich. 
Licht: Du irrst dich, Schatten. Sie suchen und begehren mich in den Formen deiner Materie, und nur weil du sie mit deiner Art verblendest und umhüllst, können sie ihr wahres Wesen nicht erkennen. Ihr wahres Wesen ist Licht, genauso wie auch mein Wesen Licht ist. 
Materie: Wenn es so wäre, wie du sagst, warum sind sie dann bei mir und leben aus mir? Warum haben sie sich eine eigene Welt geschaffen? Ja, sie sind schöpferische Wesen. Ist es nicht das, was du immer gewollt hast? 
Licht: Ich wollte, dass sie mit meinem Licht meine Schöpfung ausbreiten. Sie haben jedoch einen Schatten erschaffen, eine Dunkelheit, in der sie nun umherirren und gefangen sind. Und diese Dunkelheit bist du. 
Materie: Du willst das, was ich bin, als Dunkelheit bezeichnen? 
Licht: So ist es. Deine Formen sind eine Illusion, du selbst bist Irrtum. Du lässt das Licht nicht zu, bist nicht in der Wahrheit und somit auch nicht wirklich. 
Materie: Ich empfinde mich aber sehr wohl als wirklich. Schon die Tatsache, dass wir miteinander sprechen, zeugt doch davon. 
Licht: Deine Erscheinungen halten deine Welt in Stand, aber es ist eine Schattenwelt. Dein Bestehen ist nur möglich wegen des Mangels an Licht! 
Materie: Dann gib mir endlich das, was ich so sehr begehre. Lass mich Licht sein! 
Licht: Dieser Gedanke war die Ursache, dass du Materie wurdest, dass du überhaupt entstanden bist. 
Materie: Warum enthälst du mir dein Licht vor? Du kennst doch meinen tiefsten Wunsch. 
Licht: Natürlich. 
Materie: Und warum erfüllst du meinen Wunsch dann nicht? Ich will so sein, wie du, Licht! 
Licht: Willst du eine Kerzenflame inmitten des Sonnenscheins sein? Wem würde das nützen? Erkenne deine Verblendung, Materie! 
Materie: Dann will ich die Sonne sein! 
Licht: Die Sonne existiert bereits. Warum akzeptierst du die Möglichkeiten nicht, die innerhalb deines Bereichs liegen? Werde ein Teil des Ganzen - dann bist du mit dem Licht und mit allem verbunden. Gib deine Eigenwilligkeit auf! 
Materie: Aber ich bin die Eigenwilligkeit! Das hast du mir schon oft gesagt. Kann die Eigenwilligkeit den eigenen Willen aufgeben? 
Licht: Dafür gibt es einen Weg. Wir haben schon oft darüber gesprochen. 
Materie: Es muss einen anderen Weg geben! 
Licht: Danach suchst du schon seit Jahrmillionen. 
Materie: Und ich werde ihn finden. 
Licht: Nein, du weißt, dass es nur diesen einen Weg gibt. Schenke dich mir, gib dich mir hin. Gib den Schein und die Formen auf. Dann wirst du Licht sein. Aber du kannst niemals das Licht selbst sein. 
Materie: Aber du bist es doch auch. 
Licht: Ich bin alles in allem und doch bin ich nicht. Wenn du "nicht" sein würdest, könntest du auch alles sein. 
Materie: Wie wird man "nicht"? 
Licht: Ich habe es dir bereits gesagt. Erzwinge nichts, lass alles los, auch dich selbst, und schenke dich mir, dann kann ich dir bei der Befreiung helfen. 
Materie: Aber wenn ich das tue, dann existiere ich nicht mehr. Ich werde zum Nichts! 
Licht: Der Tropfen, der in den Ozean fällt, hört auf, ein Tropfen zu sein, er ist viel mehr! Wenn du das Sterben oder Tod nennst, dann ist das doch ein Missverständnis? Bedenke jedoch, dieser Tropfen wird unendlich, er geht im unendlichen Meer auf. Er verliert nur seine Existenz als einzelner Tropfen. Willst du etwa das Meer, Einheit der zusammengefügten Tropfen, als Nichts bezeichnen? 
Materie: Ich habe Angst! 
Licht: Wovor? 
Materie: Nichts mehr zu sein. 
Licht: Aber das bist du doch schon! Wenn du dich jedoch aufgibst, in mir aufgehst, wirst du "Alles" sein. 
Materie: Gut, wenn es nun so wäre, wie du sagst. Wenn das alles wahr sein sollte, was du mir erklärst, dann kann ich mich trotzdem nicht einfach so auflösen, auch wenn ich das wollte. Die Geschöpfe, aus denen ich bestehe, müssen sich auflösen. Sprich also zu ihnen, nicht zu mir. 
Licht: Ich spreche zu ihnen, wenn ich mit dir spreche. Denn ihr seid eins, du und deine Geschöpfe. 
Materie: Gerade hast du noch gesagt, sie gehören zu dir. Jetzt behauptest du, dass es meine Geschöpfe sind. Du widersprichst dir. 
Licht: Die Kerne einer Frucht sind nicht die Schale und doch bilden sie gemeinsam eine Frucht. 
Materie: Ach so, du glaubst, nur die Kerne sind aus dir. Die Schale ist die meine und die kann ich behalten, oder wie? 
Licht: Ich liebe die ganze Frucht und nicht nur den Kern oder die Schale. Auch wenn das Fruchtfleisch verdorben ist, werde ich die Kerne nicht von der Frucht trennen. Materie: Du willst mir also alles wegnehmen? Du willst die ganze Frucht und am liebsten mich noch dazu? Gib es zu. Licht: Ja, ich will euch beide, dich und deine Früchte, aber nicht, um euch zu vernichten. Mein Wesen ist Liebe, vergiss das nicht. Die Früchte würden sich verwandeln, so dass sie wieder Früchte vom Baum des Lebens sein würden, der in der Mitte steht. Ich wünsche, dass ihr wieder zurückkehrt. Dann wären wir wieder eins. 
Materie: Ich denke darüber nach. 
Licht: Ja, ich weiß. Ich werde warten....... 


 
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